Vorsitzende
Prof. Dr. med. Matthias Krause
PD Dr. med. Kai Fehske
Mitglieder
Dr. med. Markus Berninger
Dr. med. Markus Bormann
Dr. med. Richard Glaab
Prof. Dr. med. Kaywan Izadpanah
PD Dr. med. Clemens Kösters
Dr. med. Sven Lundin
Dr. med. Mirjam Neumann-Langen
PD Dr. med. Sebastian Scheidt
Dr. med. Jan Philipp Schüttrumpf
Gäste
PD Dr. med. Christoph Domnick
PD Dr. med. Elmar Herbst
Jahresbericht 2023
Ein Schwerpunkt in der Tätigkeit des Komitee Frakturen im vergangen Jahr lag auf der Aus- und Weiterbildung. Neben den Sitzungen zu Frakturen rund um das Kniegelenk auf dem Jahreskongress in Essen organisierte das Komitee insgesamt drei online Seminare. Am 08.03.2023 und am 29.08.2023 standen das distale Femur bzw. die Patella im Fokus, wobei der Kurs im August über Winglet organisiert einem internationalen Publikum zugänglich gemacht wurde. Ende März fand der Modulkurs 4 der DKG ebenfalls im online Format statt. Die Resonanz war wie immer sehr gut.
Auf dem DKOU konnte das Komitee darüber hinaus eine Expertensitzung organisieren, welche ebenfalls sehr gut besucht war.
Erstmalig fand darüber hinaus unter der Schirmherrschaft der Akademie für Unfallchirurgie in München ein Operationskurs zu Frakturversorgung am Tibiakopf statt. Auch in dieses neue Kurskonzept waren einige Mitglieder des Komitees als Organisatoren und Instruktoren aktiv eingebunden.
Neben dem Themenheft zu Patellafrakturen des Knie Journals konnten erfreulicherweise weitere Originalarbeiten aus dem Komitee heraus publiziert werden. Die aktualisierte „S2k- Leitlinie zu Tibiakopffrakturen – Klassifikation, Diagnostik und Therapie“ sowie die retrospektive Komplikationsanalyse von Patellafrakturen und Hoffafrakturen wurden von drei verschiedenen Journalen als Manuskript akzeptiert und veröffentlicht, was die Sichtbarkeit des Komitees und auch der Deutschen Kniegesellschaft weiter verbessern konnte.
Im Rahmen einer Mulizenterstudie konnten 56 Patienten in die retrospektive Analyse von Hoffafrakturen eingeschlossen werden. Die Herausforderung in der Versorgung von Hoffa Frakturen liegt darin, dass begleitende Knorpel- und Bandverletzungen erkannt und angegangen werden müssen. Die funktionellen Resultate sind wahrscheinlich nach Schraubenosteosynthese besser, was allerdings auch der Frakturmorphologie geschuldet sein kann.
In die retrospektive Analyse von Patellafrakturen konnten 243 Patienten eingebracht werden. Implantat-assoziierte Komplikationen zeigten sich signifikant häufiger bei der Versorgung mittels konventioneller Zuggurtungsosteosynthese über Kirschnerdrähte als bei der Versorgung mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese. Die Erkenntnisse der letzten Jahre sollen nun seitens des Komitees als aktualisierte Übersichtsarbeit zur Versorgung von Patellafrakturen zusammengefasst werden.
Aktuelle und zukünftige Projekte befassen sich mit der Versorgungsrealität von Tibiakopffrakturen und der Kooperation mit dem Trauma Komitee der AGA. Auch möchte das Komitee die Pseudarthrosen bei Patellafrakturen einmal genauer beleuchten. Hier stellt sich die Frage, ob die klinischen Resultate tatsächlich so schlecht sind. Auch wenn Hoffa Frakturen nach wie vor sehr selten sind, rücken sie nicht nur in der Komiteearbeit zusehends in den Fokus. Neben der genaueren Analyse des Frakturmechanismus ist es biomechanisch von Interesse, ob Schrauben- oder Plattenosteosynthese die sinnvollere Versorgung ist.